Janine Dieke 21. Juni 2019

Die schwarze Macht

Effektive Körpersprache mit (oder trotz) Beamer-Präsentation

Sie haben sich schon immer gefragt, wie SIE Ihre Präsentationen aufpeppen können? Und damit sind nicht noch abgefahrenere PowerPoint Slides gedacht, noch mehr Animationen oder Effekte. Nein, es geht um SIE und was Sie, als Präsentierender machen können um zu überzeugen, motivieren oder im Gedächtnis zu bleiben. Das ist gar nicht so einfach, denn bei einer Präsentation mit Laptop und Beamer ist die Bühne ja meist mit der Leinwand gefüllt. Wenn wir ein wirkungsvolles durch-den-Raum-schreiten einsetzen wollen, versperren wir die Sicht auf die Inhalte. Ein heikles Unterfangen. Die Farbe Schwarz kann Ihnen hierbei helfen. Wie? Das erfahren Sie in diesem Blogartikel.

Achtung: Es geht nicht darum, wie die Slides aufgebaut werden sollten, klicken Sie sich dafür einfach mal bei Youtube durch, da gibt es viele Inspirationen. Besonders zu empfehlen ist das Video von Tobias Wrzal, der einige interessante Tipps auch für PP Profis hat 😉

Link: https://www.youtube.com/watch?v=yq2NApoaGKI

So, jetzt aber los!

Nutzen Sie den ersten Eindruck für sich und ohne mit einer flimmernden Startfolie abzuschrecken.

Noch schnell die letzten Mails beantwortet, den Report wolltest Du eigentlich auch noch vorm Meeting erstellen, aber das wird jetzt zu knapp. Du springst auf, schnappst dir deinen Kaffeebecher und sprintest los zum Konferenzraum, in dem die Präsentation deines Kollegen stattfinden soll. Einige sind schon dort, auf der Leinwand steht ein großes Willkommen. Danke. Die nächsten 3 Minuten starrst Du auf die Leinwand, weil Dich das Licht irgendwie anzieht. Du wartest bis es losgeht und Deine Augen werden müde.

So, oder zumindest so ähnlich, starten Präsentationen aus Teilnehmerperspektiven. Denn man darf nicht vergessen: Für die Teilnehmer beginnt die Präsentation oder der Vortrag nicht mit dem offiziellen „Herzlich Willkommen und schön, dass Sie hier sind“, sondern bereits zuvor, sobald Sie in den Raum eintreffen.

Wir sitzen in der heutigen Zeit schon so viel vor Monitoren, Handybildschirmen und Tablets, sodass unsere Augen fast den ganzen Tag das flackernde Bildschirmlicht absorbieren. Daher starten Sie doch einfach mal auf eine frische Art und Weise und verzichten Sie auf eine Leinwand die angestrahlt wird. Viele nutzen diesen Effekt, indem sie einen Ordner vor den Beamer stellen oder der Laptop erst einmal ausschalten. Das ist schon ganz nett, aber wenn Sie es professioneller haben möchten, verwenden Sie einfach sogenannte „Schwarzfolien“. Das bedeutet, die erste Folie bei der Präsentation ist komplett schwarz. Ohne Inhalt.

In der Vorbereitung scheint das noch merkwürdig auszuschauen, aber angeworfen über den Beamer hat es einen genialen Effekt. Eine komplett schwarze Folie sieht an der Leinwand so aus, als wäre der Beamer noch ausgeschaltet. Wir sehen nur die natürliche Farbe der Leinwand, kein Schatten, kein Rand. Fast schon magisch. Und es hat den Vorteil, dass Sie keine Ordner abbauen müssen, oder die Teilnehmer an Ihren Desktop Hintergrund verfolgen können, wie Sie die Präsentation starten.

Denn nun stehen Sie vor der leeren Leinwand, lächeln und starten mit Ihrem gut geprobten „Herzlich Willkommen und schön, dass Sie hier sind“ es folgt ein Rechtsklick und die erste Folie erscheint wie aus Zauberhand. Der Beamer war die ganze Zeit an.

Und da sind wir auch schon direkt beim zweiten Punkt, für den die Farbe Schwarz wieder auf ihre Kosten kommt.

Vergessen Sie Ihren Körper nicht!

Die Körpersprache ist ein so wichtiges Element in der Präsentation, sie verrät am meisten über Sie, ob Sie als selbstbewusst und professionell wahrgenommen werden, oder nicht.

Nun ist es gar nicht so einfach, eine überzeugende Rhetorik und Körpersprache einzusetzen, während eine Beamer-Präsentation im Hintergrund läuft. Der Grund ist simple: Der Hauptbereich der „Bühne“ ist gefüllt mit der Leinwand, sodass Sie als Präsentierender nur an der Tür oder der Fensterfront Platz finden können, ohne die Leinwand zu verdecken. Doch vergessen Sie nicht, SIE sind der Hauptfaktor der Präsentation, nicht die PowerPoint! Um Sie somit ab und an wieder in das „Rampenlicht“ zurückzuholen, können Sie sich auch hier wieder an den Schwarzfolien bedienen. Fügen Sie hin und wieder zwischen die Folien eine Black Slide ein und gönnen Sie den Augen Ihrer Zuhörer eine kleine mediale Pause. Sie werden es Ihnen mit längerer Aufmerksamkeit danken! So haben Sie die Möglichkeit von der Seite aus mit den Zuhörern über Punkte auf der Folie zu sprechen, Graphen zu erklären etc. und im Anschluss könne Sie durch einen Rechts-Klick den Beamer „ausschalten“ (so sieht es ja für die Zuhörer aus, bitte nicht wirklich ausschalten zwischendurch!!). Nun treten Sie in die Mitte der Leinwand, der Fokus liegt ausschließlich auf Ihnen, denn es flimmert ja nichts mehr im Hintergrund. Von hier aus ergänzen Sie vielleicht weitere Punkte, oder die eigene Meinung, beantworten Fragen und dann geht es wieder mit der Präsentation weiter.

Ein so leichter Trick, um kontrolliert die Bühne, also Ihre Präsentationsfläche zu nutzen ohne nervös hin und her zulaufen. Ich benutze die Schwarzfolien mittlerweile fast schon nach jeder Folie mit Inhalt. Wie das in der Übersicht ausschaut, könnt ihr unten auf dem Screenshot sehen.

Und nun zum Abschluss noch ein weiterer Bonus-Trick-Tipp: Den gleichen Effekt einer Schwarz-Folie hat es auch, wenn Sie während der Präsentation auf der Laptop-Tastatur den Buchstaben „b“ drücken. B steht für black und stellt automatisch Ihren Bildschirm auf schwarz. Dann brauchen Sie noch nicht mal mehr die Schwarzfolien zu kreieren. Dieser Tipp macht für alle „Präsentations-Sitzer“ Sinn. Ich weiß, dass die Anzahl der im Sitzen gehaltenen Präsentationen im Business Alltag immer mehr zunehmen. Ich könnte jetzt ein ganzes Plädoyer darüber halten, um aufzurufen wieder mehr zu Stehen während Vorträgen, aber das findet mal in einem anderen Blog Platz. Wenn Sie im Stehen präsentieren, empfehle ich Ihnen allerdings mit den vorgefertigten Schwarzfolien und einem Presenter zu arbeiten. So sparen Sie sich den Laufweg zum Laptop zum Drücken. Einige Presenter haben sogar mittlerweile eine Black-Taste um diesen Effekt zu kreieren!

So und nun ran ans Werk, denn ich bin gespannt von Ihren Erfahrungswerten zu lesen.

Möge die Macht mit Ihnen sein!

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